
Im Oktober 2020 sind Simone Becker und Fabian J. Witmer unabhängig voneinander auf die
gleiche Reise aufgebrochen: ein berufsbegleitendes Theologiestudium in Frankfurt und Mainz
(MainMaster). Anfangs konnten sie nicht ahnen, dass sie über das Studium hinaus gemeinsam
den Weg ins Vikariat und Pfarramt gehen würden – und das zusammen in der Kirchengemeinde
Bruchköbel! Nun freuen sie sich, viele Menschen kennenzulernen und ihre neuen Pfarrstellen
zum 1. Juni 2025 in unserer Gemeinde anzutreten.
Machen Sie sich selbst ein erstes Bild von unseren beiden neuen Pfarrpersonen
Simone Becker stellt sich vor…

Vielleicht wundern Sie sich darüber, dass jemand im Alter von 55 Jahren den Weg ins Pfarramt
geht. Ich gehöre sozusagen zu den Spätberufenen. Ein Leben in der Nachfolge Jesu fasziniert
und begleitet mich schon mein ganzes Leben lang.
Seit meiner Konfirmation war ich viele Jahre lang als ehrenamtliche Mitarbeiterin in
verschiedenen Bereichen der Kirchengemeinde tätig. Schon nach dem Abitur überlegte ich
Theologie zu studieren, entschied mich aber zunächst für ein Religions-/Gemeindepädagogik
Studium in Darmstadt. Danach arbeitete ich viele Jahre unter anderem als Gemeindepädagogin
und Grundschullehrerin, bis vor einigen Jahren der Wunsch immer größer wurde, doch noch
Theologie zu studieren. Diesen Lebenstraum erfüllte ich mir schließlich mit einem
berufsbegleitenden Studiengang Theologie in Frankfurt und Mainz. Das anschließende Vikariat
habe ich in der Kirchengemeinde Neuberg und der Stadtkirchengemeinde Hanau absolviert.
Ich selbst komme auch ganz aus der Nähe: Mit meinem Mann lebe ich zusammen in
Hammersbach-Marköbel. Wir haben drei erwachsene Kinder und zwei kleine Enkeltöchter, die
abseits von Studium und Beruf eine meiner größten Freuden sind.
Auf meinem Weg zur Pfarrerin war eine Stelle aus der Bibel im Lukasevangelium für mich
besonders prägend:
„Im Rückblick sagten die Jüngerinnen und Jünger:
Brannte nicht unser Herz als Jesus mit uns unterwegs war und mit uns redete?“
Und genau das ist es. Mein Herz brennt für diese frohe Botschaft und mein Glaube und die Liebe
Gottes trägt mich, gibt mir Kraft und Zuversicht.
Dieses Brennen brauchen wir als Leidenschaft für unsere Arbeit in der Kirche. Und das ist es,
was mir besonders Freude macht: gemeinsam mit vielen anderen im Glauben für die Sache
Gottes zu brennen, Freud und Leid miteinander zu teilen, durch das ganze Jahr hindurch Leben
und kirchliches Leben miteinander zu teilen und zu gestalten.
Und so freue ich mich darauf, zum 01. Juni meine Pfarrstelle als Pfarrerin im Probedienst in
Bruchköbel zu beginnen.
Ich freue mich sehr auf Sie und was wir gemeinsam erleben werden!
Ihre Pfarrerin Simone Becker
Fabian J. Witmer stellt sich vor…

Eigentlich wollte ich nie Pfarrer werden. Verrückt, nicht wahr? Und das obwohl der Glaube
schon immer wichtig in meinen Leben war. Wo immer ich war, habe ich mich in meiner
jeweiligen Kirchengemeinde ehrenamtlich engagiert. Nach dem Abitur habe ich allerdings
zunächst Politikwissenschaft studiert. Zu Beginn meines Studiums hatte ich vor, später mal in
die Politik zu gehen oder politisch zu arbeiten. Nach dem Studium und zwei Praktika wurde mir
aber klar, dass das nicht mein Weg ist.
Meine ersten beruflichen Schritte führten mich in die Evangelische Andreasgemeinde
Niederhöchstadt. Dort habe ich als Quereinsteiger – angestellt über den Förderverein – sowohl
administrative als auch pastorale Aufgaben übernommen und wurde zum Prädikanten
ausgebildet. Ich habe die Liebe zum Predigen entdeckt und mit der Zeit ist immer mehr ein
„Hirtenherz“ in mir gewachsen. Während Corona bin ich dann kurzerhand zum „Medien-Pastor“
geworden und habe mit viel Freude die YouTube-Arbeit verantwortet. So zog es mich dann doch
allmählig zum Beruf des Pfarrers. Wie es so schön heißt: „Der Mensch denkt und Gott lenkt“ (frei
nach Sprüche 16,9). – Mein Vikariat hat mich dann nach Nidderau-Heldenbergen und Erlensee
geführt.
Zu mir persönlich: Ich bin 37 Jahre alt, Deutsch-Amerikaner, verheiratet, 2 Kinder (7 und 9 Jahre)
und wohne derzeit noch in Eschborn. (Sobald die Renovierungen in der Hainstr. 69
abgeschlossen sind, freuen wir uns, nach Bruchköbel zu ziehen.) Wir sind zudem Pflegefamilie
mit einem Dauerpflegekind (5 Jahre) und einem Bereitschaftspflegekind (das momentane Kind
ist 2 Jahre alt). Als Bereitschaftspflegefamilie nehmen wir für das Jugendamt Kinder in einer
akuten Not auf – so lange bis geklärt ist, wie es für sie weitergeht.
Als Kind habe ich in Deutschland, den USA und Japan gelebt und durfte so nicht nur in
verschiedene Kulturen eintauchen, sondern in die unterschiedlichsten kirchlichen Traditionen,
die ich so schätzen gelernt habe.
Mein Herz brennt für eine Kirche, die lebendig ist, die Menschen verbindet und Raum schafft für
Gottes Gegenwart – in Wort, Musik und Gemeinschaft. Und ebenso brennt mein Herz für
moderne Formen von Gottesdienst, für Lobpreismusik und für eine gelebte Ökumene.
Ich möchte mich mit meinen Gaben einbringen: mit Freude, mit Offenheit und mit dem
Vertrauen, dass Gott diesen Weg mit uns geht.
„Hier bin ich, sende mich.“ (Jesaja 6,8) – Dieser Ruf begleitet mich seit meiner Ordination. Und er
gilt auch jetzt, hier in Bruchköbel. Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen und auf das,
was wir gemeinsam entdecken und gestalten werden.